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Welche Reifengröße, bzw. Laufradgröße?

Quellen:
SpiegelOnline, www.spiegel.de, Mountainbike-Physik von Holger Dambeck
SAZ Bike: Nr. 10/2013

26 Zoll oder 29 Zoll oder doch lieber 27,5, bzw. 650B? Mountainbiker können seit neuestem zwischen drei Reifengrößen wählen. Viele entscheiden sich für die Maximalausgabe. Wissenschaftler versuchen, das Geheimnis der Riesenräder zu ergründen.


Sabine Spitz war eine der ersten. Bei den Olympischen Spielen 2012 entschied sich die Mountainbikerin für die neue Reifengröße von 27,5 Zoll - auch 650 B genannt. Eine Entscheidung, die belohnt wurde: Spitz gewann in London trotz eines Sturzes die Silbermedaille.

Für Mountainbiker wie Spitz waren 26 Zoll lange das Maß der Dinge. Seit einigen Jahren aber gibt es die Geländeräder aber auch mit deutlich größeren 29-Zoll-Reifen - und immer mehr Fahrer schwören auf deren gute Fahreigenschaften, die sich vor allem im Gelände auszahlen. Größere Räder rollen einfach besser über Unebenheiten hinweg, sie glätten den Weg regelrecht.
Doch die Monsterreifen haben auch Nachteile. Zum einen sind sie schwerer, und damit ist auch ihre rotierende Masse größer. Das macht die Räder insgesamt träger, man kann mit ihnen nicht so schnell beschleunigen (siehe Kasten "Schwungkräfte" unten). Kleinere Laufräder sind oft agiler und lassen sich in verwinkeltem Gelände leichter um die Kurven zirkeln. Zum anderen sind 29 Zoll für Fahrer unter 1,80 Meter oft auch zu groß, weil die Monsterfelgen entsprechend große Rahmen erfordern.

Laufräder zählen doppelt

Wer sein Fahrrad agiler machen will, wird versuchen, beim Gewicht abzuspecken. Vor allem Rennradfahrer, aber auch Mountainbiker, greifen deshalb zu Karbon. Ein leichteres Laufrad zahlt sich im Vergleich zu einem leichteren Rahmen dabei doppelt aus, denn es reduziert nicht nur die kinetische Energie, die in der Vorwärtsbewegung selbst steckt, sondern auch die Rotationsenergie. Daher kommt auch der Spruch: Die Räder zählen doppelt.

Mythos und Wahrheit

Kaum zu bestreiten sind die spürbaren Vorteile der größeren Räder. Man rollt sicherer durchs Gelände, sie verzeihen mehr Fahrfehler. Was aber macht größere Reifen besser? Sind sie schneller, weil sie nicht so tief in Schlaglöcher hineinfallen? Oder bieten sie vor allem mehr Grip, also besseren Halt auf dem Untergrund, wie viele behaupten?

Nicht jedes Argument, das für größere Räder angeführt wird, stimmt tatsächlich. Beispiel Grip: Mit welcher Fläche ein Reifen auf dem Boden aufliegt, hängt eigentlich allein vom Luftdruck im Pneu ab. Je niedriger dieser ist, umso größer die Aufstandsfläche. Gleich schwere Räder belegen bei gleichem Luftdruck die gleiche Bodenfläche - der Raddurchmesser ist dabei unerheblich.

Es gibt aber trotzdem einen Unterschied, der womöglich den besseren Grip der größeren Reifen erklärt: "Bei 29 Zoll ist die Aufstandsfläche länger und schmaler als bei 26 Zoll", sagt Markus Hachmeyer, Produktmanager beim Reifenhersteller Schwalbe. "Man spürt definitiv, dass die Traktion bei 29 Zoll besser ist", sagt er.

Dahinter steckt laut Hachmeyer jedoch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. 29-Zoll-Räder profitierten beispielsweise auch vom größeren Abstand zwischen Tretlager und Hinterradachse. "Das Vorderrad hebt nicht so leicht ab, weil der Drehpunkt weiter hinten liegt." Womöglich ist es erst der Mix aus längerer, schmalerer Aufstandsfläche, anderen Hebelverhältnissen und besserem Rollverhalten, der den Nachteil der größeren Masse der 29-Zöller mehr als kompensiert.

Eine streng wissenschaftliche Untersuchung des Phänomens ist schwierig, weil die Vor- und Nachteile jeder Reifengröße sich auf jeder Strecke anders auswirken können. Bei engen Kurven und viel Auf und Ab kann ein 26-Zoll-Bike nach wie vor am schnellsten sein.

Vergleichstest sprechen für 29 Zoll

Das Schweizer Nationalteam hat Ende 2011 einen Vergleichstest 26 versus 29 Zoll durchgeführt. Die Sportler fuhren denselben 615 Meter langen Rundkurs mehrmals abwechselnd mit kleinen und großen Reifen. Im Schnitt waren sie mit 29-Zöllern eine Sekunde schneller.

Das Magazin "Mountain Bike" sah bei einem Vergleich ebenfalls die 29-Zöller vorn. Der Rollwiderstand war acht Prozent geringer als bei 26 Zoll - und auch die meisten Testfahrer bewerteten die Fahreigenschaften als besser.

Die Deutsche Sporthochschule Köln hat ebenfalls beide Größen miteinander verglichen. Beim Rollwiderstand schnitten die großen Räder deutlich besser ab, vor allem wenn der Reifendruck wie im Gelände üblich gering war. Zusätzlich schickten Achim Schmidt und seine Kollegen 50 Studenten mit beiden Radgrößen auf einen 1400 Meter langen Testparcours. Die Probanden fühlten sich auf den 29-Zöllern bergab sicherer und attestierten ihnen auch bergauf den besseren Grip.

Auf glatter Straße gelten übrigens ganz andere Regeln als im Gelände. Sind die Reifen hart aufgepumpt, sind die Unterschiede im Rollwiderstand zwischen verschiedenen Reifengrößen nur noch marginal. Dann haben größere Durchmesser im Grunde nur den Nachteil, dass sie schwerer und damit träger sind.

Für Mountainbike-Fahrer bleibt die Situation aber weiterhin unübersichtlich. Was passiert als nächstes? Verschwindet 29 Zoll wieder? Verdrängt 27,5 Zoll das alte Maß von 26 Zoll, was viele Experten für wahrscheinlicher halten? Oder gibt es die drei Reifengrößen auf Dauer parallel? Das hätte unbestritten Vorteile für die Rahmengeometrien. Denn mit der Körpergröße könnte dann nicht nur der Rahmen wachsen, sondern auch die Felgengröße.

Bei Kindern ist das schon lange üblich: Es gibt die Reifengrößen 12, 16, 18, 20 und 24 Zoll. Warum sollte es für Erwachsene nicht auch drei Felgendurchmesser geben?

Ein Blick in die Zukunft der drei Laufradgrößen:

Die Vorteile von 29 Zoll Laufrädern liegen darin, dass sie durch ihren größeren Durchmesser wesentlich besser über Hindernisse laufen und so das Fahrverhalten ruhiger und stetiger wird. Zudem sorgt die größere Kontaktfläche der Reifen auf dem Untergrund für verbesserte Traktion und Spurtreue so wie größere Laufruhe bei höheren Geschwindigkeiten. Dem stehen allerdings die Nachteile des höheren Gewichts und der höheren Massenträgheit gegenüber. Letztere sorgt dafür, dass 29er tendenziell weniger agil und nicht so wendig sind wie kleinere Laufräder. Zu guter Letzt ergeben sich Nachteile dieser Größe dadurch, dass die daraus resultierenden Rahmengeometrien für kleinere Fahrer häufig weniger geeignet sind.
Bezogen auf die klassischen 26 Zoll Laufräder gilt all dies entsprechend umgekehrt. Praktisch genau in der Mitte liegend, versprechen 650B-Laufräder auf den ersten Blick die ideale Kombination aus den Vorteilen der beiden anderen Maße.
Dabei sollte man jedoch, je nach Fahrertyp und Einsatzszenario, Vorsicht walten lassen. Denn selbstverständlich erben 650B Laufräder auch die jeweiligen Nachteile ihrer größeren bzw. kleineren Geschwister, wenn auch in abgeschwächter Form. Daher gilt es, je nach Einsatzzweck, aus allen drei Laufradkategorien die entsprechend richtige Wahl zu treffen.

Für viele Cross-Country Hardtail-Racer hat sich 650B jedoch bereits als idealer Kompromiss aus Laufeigenschaften, Größe, Gewicht, Agilität und Geometrie etabliert. Es ist allerdings die Körpergröße des Fahrers zu berücksichtigen, ob man nicht doch zu den 29 Zoll Laufrädern greift, die ab 1,80m Körperhöhe sicher eine überlegenswerte Option ist.

Im Enduro und Gravity-Bereich wächst die Nachfrage an Laufrädern in 27,5 Zoll. Das liege hauptsächlich daran, dass man bei Enduros größere Federwege verbaut und hier stößt 29 Zoll bei 150mm noch an seine Grenzen. Auch 26 Zoll könnte da wegen der Wendigkeit der kleineren Räder weiterhin punkten.

Die bevorzugten Marathonfullys um die 100 mm sind die 29er, vor allem bei Strecken die nicht so verwinkelt sind. Das Segment der Allmountain Trail- und Tourenbikes von 110 mm bis 140 mm wird von 27,5 Zoll und 29 Zoll parallel abgedeckt, je nach Vorliebe des Fahrers. Gerade bei den sehr großen und kleinen Rahmengrößen kann es sich aber dann auf eine Größe beschränken - ein 29er ist in XS genauso wenig sinnvoll wie 27,5 Zoll bei XL.

Die Zeitschrift Bike veröffentlichte in der Heftausgabe 1/2013 eine Untersuchung mit 3 identischen Bikes (XC Race-Hardtails) in den unterschiedlichen Laufradgrößen:

"Unsere Messungen führen zu einem klaren Ergebnis: Alle drei Laufradgrößen sind auf dem Rundkurs gleich schnell. Aber: Ein größeres Laufrad schont den Fahrer, klettert besser, lenkt ruhiger, fährt sicherer bergab und spart damit Energie. Diese Vorteile zeigen sich beim 29er besonders, hier gibt es den vielzitierten Aha-Effekt. Das neue Maß 650B fühlt sich mehr nach 26 Zoll an, hier sind die Unterschiede lange nicht so deutlich. Biker, die Beschleunigung und Spritzigkeit über alles stellen, bleiben bei 26 Zoll."

Und wie immer isst auch das Auge mit:
Für die Akzeptanz von 27,5 Zoll spricht, dass der visuelle Unterschied zu 26 Zoll sehr gering ist. Wenn Sie sich mit der Optik eines 29ers nicht anfreunden können, werden Sie ohne Probleme ein 27,5 Zoll akzeptieren können.
Darüberhinaus sieht es momentan so aus, als ob die Fahrradindustrie 27,5 Zoll wegen dem Überwiegen der Vorteile gegenüber 26 Zoll favorisiert und ihre Modellpolitik dahingehend ausrichtet.

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